2018! Seit unserem Umzug aus dem Einsteller-Stall sind knapp 1,5 Jahre vergangen. Rückblickend betrachtet ist es schon erstaunlich, was in der kurzen Zeit alles entstanden ist. Ich meine, als wir angefangen haben war da nur eine nasse Wiese!
In Teil 7 zeige ich Euch, was wir in 2018 noch alles so schönes gebaut und optimiert haben.
Beginnen wir doch gleich mal mit dem Foto oben. Der Hof ist gepflastert, die Mistplatte gebaut und überdacht, der Hof umzäunt und mit Toren ausgestattet. So haben wir jetzt eine Schleuse – sprich, wenn das Tor vom Trail zum Hof offen ist, ist das zweite Tor vom Hof zur Straße immer noch geschlossen. Und das ist gut, denn Romi hat große Lust auf Spaziergänge – alleine! 😀
Im Hof gibt es außerdem einen Duschplatz für die Pferde und eine Anbindestange. Ich hatte mal wieder Bock drauf, mit Edelstahl zu arbeiten, also habe ich mir mit der Stange große Mühe gegeben. Sie könnte auch als Designer-Geländer durchgehen.
Und wenn man grad mal so schön am schweißen und schleifen ist, kann man ja auch noch einen frostsicheren Wasserhahn für die Pferdeküche bauen. Der Winter 2017 / 2018 hat erwiesen, dass normale Wasserhähne nicht für unbeheizte Räume taugen. Wir haben den Wasserschaden aber sofort bemerkt, deswegen gabs keinen Schaden – nur ein wenig aufzuwischen.
Moment mal … Pferdeküche? Ja habt Ihr noch keine Pferdeküche? Als fürsorglicher Ehemann und leidenschaftlicher Bastler baut man der Frau selbstverständlich eine Küche in die Scheune und zwar mit fließend warmen Wasser. So kann die Schüssel mit den Kräuterchen und Möhrchen auch im Winter immer mit warmen Händen bereitet werden. Es gibt nix schlimmeres, als wenn die Frau mit ihren -10°C kalten Händen aus dem Stall kommt und dir als erstes diese Eisschollen unters T-Shirt hält … brrrrr!
Hier seht Ihr aber erstmal den / die LED Taster, die zum frostsicheren Wasserhahn gehören. Wasser gibts per Tastendruck. Für kaltes und warmes Wasser gibts je einen farbig codierten Taster. Drückt man drauf, öffnet ein Ventil und es kommt Wasser aus dem Hahn. Drückt man wiederholt drauf, schließt das Ventil und es öffnet ein weiteres, welches das Wasser, das im Hahn stehen bleiben würde, nach unten in die Abwasserleitung leer laufen lässt. Somit steht im Hahn niemals Wasser und die Rohleitungen bis zu den Ventilen sind beheizt. Nach den Winter 2018 / 2019 kann ich schon berichten, dass es ganz hervorragend funktioniert.
So sieht das ganze als Ganzes aus! Die Küche kam aus Ebay Kleinanzeigen. Sie ist fast neuwertig und von sehr guter Qualität für ganz kleines Geld. Ich habe nur die Arbeitsplatte erneuert und ein sehr großes Becken eingebaut, in dem man gut (mit warmen Wasser) Rüben oder Möhren waschen kann. Natürlich brauchte meine Frau keine Küche – aber jetzt, wo sie dort fertig steht, will sie die natürlich auch nicht mehr missen!
Unser Teich hat seinen ersten Sommer hinter sich. Das Wasser ist trotz hoher Temperaturen glasklar. Es wird auch sicherlich der ständig mäßige Zufluss an Grundwasser zur guten Qualität beitragen. Ich denke aber auch, dass sich durch die Kiesel Bakterien mit reinigender Wirkung ansiedeln können. Bei der Wärme müsste das Wasser eigentlich kippen, Grundwasser hin oder her – so viel ist es auch nicht. Aber es kippt nicht und bleibt völlig klar. Warum auch immer…
Doch Pferde können nicht nur Möhren naschen, sondern brauchen vor allen Dingen Heu. Heu in guter Qualität ist hier bei uns echt Mangelware, doch wir haben jemanden gefunden, der auf unsere Wünsche eingeht. Nachdem wir 2017 Großballen bekommen haben, hat er uns für 2018 kleine, leichte Ballen gemacht. Sie sind ganz locker gepresst, so wie ich das wollte und haben einen Durchmesser von etwa 90cm und wiegen schätzungsweise um die 100kg. Das Gewicht schwankt ein wenig durch die geringe Pressung. Die kleinen Ballen lassen sich hervorragen händeln und ich kann jeweils einen in die Raufe tun. Der hält dann für 5 Tage. Das heißt, ich habe frühestens alle 5 Tage meinen Beitrag zur Pferdehaltung zu leisten. Mein Einsatz dauert etwa 10 Minuten, dann liegt der Ballen in der Raufe und der Traktor ist wieder aufgeräumt. Passt! 😉
Und so sieht Pferdehaltung auf engstem Raum aus. Das Haus an der Fläche Nr. 8 ist unser Wohnhaus. Ich habe einmal alle Flächen markiert, die dauerhaft oder gelegentlich den Pferden zur Verfügung stehen oder für die Aufgaben rund um die Pferdehaltung notwendig sind. Insgesamt ist unser Grundstück um die 4500m² groß. Die Fläche, auf der die Pferde immer laufen können, beläuft sich auf etwa 2500m² – wobei hier noch ausgezäunte Grünflächen, der Reitplatz und das Roundpen abgezogen werden müssen, sowie auch Flächen, die auf Grund ihrer Geometrie nicht wirklich nutzbar sind (Böschungen durch die Hanglage).
Hier also die Beschreibung:
- Scheune / Offenstall
- Heuraufe, überdacht und zeitgesteuert
- Mistplatte überdacht
- Reitplatz umzäunt – rund um den Reitplatz unzugängliche Grünflächen / Blühstreifen
- Wald für die Pferde zugänglich
- Roundpen
- Teich
- Sommerkoppel – ganz klein. Nur in den Sommermonaten kommen sie hier für täglich eine Stunde drauf.
Hier seht Ihr einen Screeshot von meinem Telefon. Wir haben an einigen Stellen Kameras installiert, um bestimmte Sachen beobachten zu können. Auf diese Art haben wir zum Beispiel herausgefunden, dass unser Gitano massive Schlafprobleme hatte. Pseudonarkolepsie! Klingt schlimm, ist eine Diagnose von Dr. Jörg (also mir) und er hat es inzwischen überwunden. Wir hatten da ganz schön mit zu tun. Das ist Stoff für einen separaten Artikel. Aber auch so machen die Kameras Sinn. Zum Beispiel, wenn man wochenends frühs im Bett liegt und überhaupt keinen Bock auf aufstehen hat, dann schnappt man sich kurz das „Schmardfohn“ und schaut nach, was die Pferde so treiben und dreht sich in Ruhe um für eine Zusatzportion Schlaf.
Im Keller haben wir für ordentlich Platz gesorgt. Nachdem der Bau nun im Kern abgeschlossen ist, kam uns eine Sonderaktion im Baumarkt ganz recht. Da gabs Regale zum kleinen Preis. Also haben wir kurzerhand aufgeräumt.
Inzwischen ist Winter. Wir haben an einigen Stellen nicht aufgeräumt. Und zwar absichtlich, denn diese Ecken werden von Nagern zum überwintern genutzt und auch von einigen Insekten.
Auch hier – Schlafplätze für Nager. Das ist keine Einbildung. Ich schwöre – siehe folgendes Foto!
Da der Beweis! Die sitzen nicht ohne Grund dort! 😉
Auch die Pferde nagen – und zwar die zugänglichen Bäume an. Hier im Bild ist Erle. Gitano ist schuld – er kann der süßen Rinde nicht widerstehen. Über Holz als Pferdefutter gibts hier einen separaten Artikel.