Einleitung
August 2016: Wir bauen gerade – nach einer 3-jährigen Odyssee als dauerunzufriedene Einsteller – unseren eigenen Offenstall mit Trail und kleinem Reitplatz auf der Wiese direkt hinterm Haus.
Wir haben jetzt knapp 4.500m² und versuchen darauf in den nächsten 2 Jahren erst einmal grundsätzlich ein System herein zu bekommen und beschäftigen uns dann mit den Feinheiten.
Nachdem wir vor kurzem endlich die Baugenehmigung bekamen, ging es auch direkt los – Roundpen und Reitplatz sind fertig, ein Paddock, befestigt mit Ridcon Gittern und ein kleiner Waldauslauf, befestigt mit Vlies, Mineralgemisch und einer Auflage aus Rindenmulch (Kiefer) und Sand dient unseren beiden Pferdchen vorab als komfortable Notlösung.
Wir hoffen, im nächsten Jahr das Stall- / Scheunengebäude fertig zu haben, sodass wir unsere Garage wieder artgerecht nutzen können. Im Moment ist die das Futterlager
Gefüttert wird dann großteils Heu, Weideflächen brauchen wir nicht. Pony 1 darf eh nix Grünes und Pony 2 beschwert sich auch nicht. Pony 3 wird nächstes Jahr hinzu kommen, damit bissel Bewegung in die „Herde“ kommt.
Größtes Problem aus meiner Sicht ist der Dauerhunger von Pony 1 (Welsh Mix). Er ist 21 und frisst enorm hektisch und ohne Ende. Pony 2 (PRE) nervt das natürlich, denn er frisst normalerweise eher ruhig. Wir haben eine große Heuraufe als Bausatz liegen, die wir im Frühjahr aufstellen werden. Vorher macht es keinen Sinn, da die geplante Aufstellfläche erst befestigt werden muss. Das ist derzeit auf Grund der Wetterlage nicht möglich.
Ich werde dann nötigenfalls versuchen, die Raufe zeitgesteuert zugänglich zu machen und das Heu mit einem engmaschigem Netz zu bespannen. Eine Stelle will ich versuchen, mit grobmaschigerem Netz zu versehen, das ist dann die Stelle, die der Spanier für sich beanspruchen wird. Der Welsh muss enorm gebremst werden und ist unglaublich geschickt, auch aus engen Netzen schnell zu fressen.
Mal sehen, wie mir das gelingt.
Und los gehts!
Und los gehts! Auf die grüne Wiese wird ein Offenstall mit Scheune, Paddock, Trail, Roundpen und Reitplatz gebaut.
Als erstes gibts eine „Baustraße“, denn die dicken Laster sollen so nah wie möglich heran fahren können. Die Baustraße besteht aus einem Mineralgemisch, welches auf dem von Mutterboden befreiten Boden aufgeschüttet und verdichtet wurde. Dieses Gemisch wird dann später wieder ausgebaut und an anderer Stelle benutzt.
Im Gelände wird nach giftigen Pflanzen geschaut. Alles, bei dem wir uns unsicher waren, wurde fotografiert und durch eine Expertin bestimmt. Was für Pferde giftig war, musste weichen und wurde / wird später durch „pferdegerechte“ Pflanzen ersetzt. Was das genau sein wird, steht eigentlich schon fest.

Wir wollen einem kleinen Teil des Geländes seinen alten, ursprünglichen Charakter als Streuobswiese lassen bzw. wieder zurück geben. Deshalb werden dort einige Obstbäume gesetzt – lokale alte Sorten, denn Arterhalt und Umweltschutz ist so ein Ding, das mir sehr am Herzen liegt.
Außerhalb der Außenabzäunung werden Wildhecken angelegt. Wir werden verschiedenste Sträucher und Büsche pflanzen … Hainbuche, Weißdorn, Schlehe, Weiden, Wildrosen und Felsenbirnen zum Beispiel. Hier und da wird ein kleines Bäumchen gesetzt. Da haben wir uns für Eberesche entschieden. Zu den Pflanzen schreibe ich in einem seperaten Beitrag noch ausführlich. Das würde jetzt den Rahmen sprengen.
Hier sieht man die ersten fast fertigen Flächen. Damit die Ponys einziehen können, brauchen sie in jedem Fall eine wetterfeste Fläche. Das eingezäunte ist ein kleines Roundpen mit ca. 11m im Durchmesser- wichtig für Bodenarbeit, also musste das zuerst her.
Da wir einen sehr nassen Boden haben, mussten wir sehr viel Geld für die Befestigung in die Hand nehmen. Der Bodenaufbau ist folgendermaßen passiert:
- Mutterboden abschieben
- etwa 5-10cm auskoffern
- Vlies legen
- Mineralgemisch in 5-8cm Stärke auftragen und verdichten
- Ridcon RG40 Paddockgitter auslegen und anrütteln
- mit gewaschenem Sand oder Kies verfüllen
Und Umzug! In einem 2-stündigen Marsch sind wir vom alten Stall nach Hause gelaufen. Das war recht abenteuerlich, denn Gitano kennt viele Dinge noch nicht. Die Schnellstraße, an der wir entlang mussten, mochte er überhaupt nicht. Aber am Ende sind wir ganz gut angekommen und die beiden haben sich direkt wohl gefühlt.
Hier entsteht der Stall / Scheune. Die Baustraße musste weichen und es wurde etwas weiter links die Einfahrt angelegt. An der Stelle, auf der der kleine weiße Flitzer steht, wird dann später noch gepflastert. Das ist dann quasi unsere „Hoffläche“. Im hinteren Bereich wurden ebenfalls Massen aufgefüllt, sodass dort ein Paddock vor dem Stallausgang und ein Weg hinunter ins restliche Gelände führt.
Eine Antwort auf „Wir bauen einen Offenstall – Bautagebuch Teil 1 … die ersten Schritte und der Umzug“