Im Winter konnten wir nicht so viel bauen – es war sehr kalt und das Stallgebäude war lang nicht fertig – so hätte man ja Innenausbau machen können. Egal, die Pause war gut, um einige Dinge zu beobachten und zu planen und um das bisher erreichte wirken zu lassen.
Im oberen Bild ist vorn Cliff, der Welsh Mix mit seinen 21 Jahren zu sehen, im Hintergrund unser kleiner PRE Gitano – Spitzname Macho 😉 … ein Pferd aus einer Rettungsaktion, nicht immer ganz einfach im Handling, oft mal mehr seiner Meinung als unserer, aber von Grund her ganz lieb und sehr mutig. Die beiden stehen hier auf ihrem Lieblingsplatz im provisorischen Paddock – ein kleines Stück Wald. Der Boden wurde begradigt (war mal voller Bauschutt) mit Vlies und Mineral befestigt und dann kam Rinde (Kiefer) aus dem nahegelegenen Holzpellets-Werk drauf. Nicht ganz einfach sauber zu halten, aber die pieseln da hin und man riecht durch den Rotteprozess der Rinde mal GARNIX! 🙂 Weil es nun nach 4 Monaten und heftigem Dauerregen leicht schmierig geworden ist, habe ich noch bissel Sand mit drauf getan. Es vermischt sich langsam und wird dann so eine Art durchlässiger lockerer Waldboden. Im Frühjahr, wenn wieder alles trocken ist, kommen wieder paar m³ Rinde drauf. Der Unterstand wird nie als Wetterschutz genutzt, denn bei Wind gehen die beiden Pferdchen ungern unter die Bäume und stellen sich lieber ins Freie. Das Fell ist dicht genug, dass ihnen das nix ausmacht.
Blick übers provisorische Paddock – links ist noch unbefestigter Boden. Der wird noch gemacht, sobald es das Wetter wieder zulässt. Befestigt ist mit einem Minimalunterbau aus Vlies, Minaeralgemisch, Ridcon Gittern und 0-1er Sand, flächenbündig mit dem Gitter abgezogen. Diese Art Befestigung gefällt mir sehr gut. Sie ist sehr einfach sauber zu halten, relativ rutschfest zum toben, befahrbar mit meinem kleinen Traktor und Wasser sickert leicht hindurch – bzw. nun, wo der Unterboden gesättigt und gefroren ist, läuft es einfach ab. Rechts sieht man noch andeutungsweise das Roundpen, ebenfalls mit Ridcon Gittern aufgebaut und mit einer Sand-Tretschicht versehen (10cm).
Blick von gleicher Stelle aus um ca. 180° gedreht. Man sieht den Weg, der noch befestigt wird. Der läuft dann zukünftig einmal um die 3 Seiten des kleinen Reitplatztes herum (links zu sehen ist der Platz). Dann geht es in eine Art Labyrinth / Geländetrek und von dort aus in die Scheune / Unterstand und zum Wasser. Der Rundweg ist dann nur um die 230m lang, aber immer mindestens 4m breit – meist aber 6 – 8m bzw. geht es übergangslos hier und da in größere freie Flächen über, wie eben das Provisorium, auf dem sie jetzt schon stehen.
Das ist Cliff – Spitzname Rehlein, Spinner, Dicker, Runks – je nachdem, wie er sich gerade so gibt. Im Sommer sieht er mit kurzer Frisur richtig gut aus – hat vom Hals bis zum Kopf viel von einem Araber – in die andere Richtung eher etwas von einem Regenfass, wobei er, wenn er mal richtig im Training ist, wirklich sehr athletisch ausschaut. Ponytypisch ändert sich der Bauchumfang recht oft. Er wird deshalb nach unendlich vielen Fehlschlägen nun mit einem Fellsattel geritten. Der funktioniert einfach immer.
Wasser, gerade im Winter, ist immer ein Problem. Bislang behelfen wir uns mit einer Zinkbadewanne (danke Holger) und einem Gartenschlauch. Ich habe in den letzten Tagen noch einen 50L Gulaschtopf auf ein großes Kunststoffrohr aufgesetzt und beheize diesen Topf mit einer Gewächshausheizung (Petroleumbrenner). Das funktioniert ganz gut, nur rußt das Lampenöl, welches ich verwende, ganz enorm, sodass ich froh bin, wenn die Elektrotränke dann in Betrieb geht.
Hier sieht man, vom Paddock kommend, schon einmal die frostsichere Schwimmertränke, die direkt vor dem Offenstall platziert ist.
Blick aus dem Offenstall in Richtung Paddock. Auf der anderen Seite ist auch ein Fenster. Es werden selbstgebaute Stahlrahmenfenster eingesetzt – im „Industrie-Stil“. Mir gefallen diese Segmentfenster und natürlich passt da irgendwie auch ein Segmentbogen dazu. Deshalb sind alle Fenster-, Tür- und Torsturze mit Segmentbogen gegossen. Die Rundung bekommt man mit Kunststoffplatten (von meiner Arbeit) sehr schön eingeschalt. Vor 10 Jahren habe ich auf diese Art eine 1/4 gewendelte Treppe in unserem Haus an der Unterseite so geschalt, mit Eimern 2m³ Beton per Hand eingefüllt und das ganze dann mit Eichenbohlen beklebt. Sieht echt toll aus. Leider fehlt mir jetzt die Zeit, alles selbst zu machen, deswegen kamen diese Betonelemente aus dem Betonwerk im Nachbarort.
Der Stall / die Scheune von der Hofseite aus. Es fehlen noch die Gibelspitzen und der Dachstuhl. Die Wände werden erst kurz vor der Lieferung des Dachstuhls weiter nach oben gemauert. Ich habe Bedenken, dass sonst evtl. eine Windböe die Mauern umwirft. Gerade in diesem Moment stürmt es auch schon wieder heftig … ach wäre der doch schon fertig – dann könnten die Pferdchen jetzt von drinnen dem Wetter zuschauen. 🙁